Die Coronavirus-Pandemie stellt für unsere Gesellschaft die größte Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg dar. Neben der Sorge, sich infizieren zu können und womöglich einen schweren Krankheitsverlauf zu erleben, muss zugleich ein beispielloser Freiheitsverlust hingenommen und verarbeitet werden, in einem Ausmaß, wie wir es uns noch vor wenigen Monaten nicht vorstellen konnten. Auch die Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes, mit den entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen, belastet viele Menschen in unserer Stadt.
Der Bund und die Länder haben sich beraten. Nun steht fest wie wir Stück für Stück zur Normalität zurückkehren können. Einschränkungen in unserem Leben werden uns zwar noch lange begleiten. Dennoch macht es Sinn, dass wir auf die vergangenen Wochen zurückblicken, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wo wir im Alltag organisatorisch und sozial nachbessern müssen – auch in Beckum. Denn niemand war wirklich auf ein solches Ausmaß von Einschränkungen in nahezu allen Lebensbereichen vorbereitet. Uns wurden Schwächen unserer Stadtgesellschaft aufgezeigt, aber gleichzeitig ebenso viele, wenn nicht sogar mehr Stärken. Aus diesen Erkenntnissen sollten wir lernen – sie zukünftig nutzen:
Die grundsätzliche Bereitschaft zu helfen aufrecht erhalten: Schon kurze Zeit nach den ersten wichtigen Beschlüssen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bildeten sich in Beckum Gruppen und Vereinigungen, die sich solidarisch zeigten und den besonders gefährdeten Mitbürgern unter die Arme griffen. Ob mit Spenden, Spendenaufrufen oder Einkaufshilfen, hunderte von Beckumerinnen und Beckumern aus allen Stadtteilen engagierten sich fleißig, sowohl im digitalen Raum, also auch von Angesicht zu Angesicht. Diese Welle der Hilfsbereitschaft dürfen wir nicht vergessen. Vielmehr müssen wir zukünftig versuchen, diese Form der Solidarität zu bewahren, weiter auszubauen und zu unterstützen.
Digitale Plattformen für den Beckumer und Neubeckumer Einzelhandel: Nicht nur unser Privatleben wurde von dieser Krise getroffen. Gerade unser heimischer Einzelhandel wurde entscheidend von den Auswirkungen der Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie in Mitleidenschaft gezogen. Geschäfte mussten vorübergehend schließen, und der Einkauf in der Innenstadt war nicht mehr möglich. Damit wir die Geschäfte in unserer Innenstadt auch in Zukunft stärken können, braucht Beckum eine clevere digitale Lösung. Eine Möglichkeit dazu wäre, das System großer Online-Versandhäuser zu kopieren und an die Gegebenheiten unseres Einzelhandels anzupassen. Wir benötigen über die Krise hinaus dringend eine digitale Innenstadt-Infrastruktur, die es den Beckumerinnen und Beckumern ermöglicht, Waren online zu bestellen und sich möglicherweise auch liefern zu lassen. Nicht nur in der Krise ist es notwendig, die Gewerbetreibenden in unserer Innenstadt zu unterstützen, sondern auch in normalen Zeiten.
Digitale Ressourcen an unseren Schulen: Die Schließung der Schulen hat alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern sowie die Schulleitungen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Der Unterricht Zuhause konnte zum Teil in anderer Form weitergeführt werden, weil mehr oder weniger neue Internetplattformen genutzt werden konnten, um die Schülerinnen und Schüler mit Materialien und Aufgaben zu versorgen. Diese nun teilweise aus der Not heraus entstandenen Infrastrukturen müssen enorm verbessert sowie ausgebaut werden. Es ist zwingend notwendig, dass wir als Stadt unsere Schulen so ausstatten, dass künftig nicht nur die entsprechenden Geräte, sondern auch das nötige Knowhow zur Verfügung stehen. Damit können wir neue Potenziale für einen modernen Unterricht erschließen. Die Digitalisierung muss auch an unseren Schulen stattfinden. Alle Grund- und Weiterführenden Schulen müssen den Erfordernissen gemäß, einheitlich ausgestattet werden. Das gilt auch für die Nutzung von Bildungsplattformen.
Auch wenn die Verordnungen langsam gelockert werden, wird es noch sehr lange dauern, bis wir zur Normalität zurückkehren werden. Lasst uns die Erfahrungen, die wir alle gemacht haben, nutzen und so unser Schiff Beckum gemeinsam in eine bessere Zukunft steuern.
Bis dahin, bleibt alle gesund und nehmt Rücksicht aufeinander!
Eure SPD Beckum