Der Geldbeutel der Eltern darf nicht über die Bildung der Kinder entscheiden.

Bildung beginnt bereits im Kindergartenalter, denn Spracherwerb, Feinmotorik sowie das soziale Miteinander sind Bausteine für eine erfolgreiche (Grund-)Schulzeit. Allerdings herrschen schon in den Beckumer Kindertageseinrichtungen große Qualitätsunterschiede. Die Mitarbeiterinnen selber würden die Situation gern entspannen, auf einem gleich hohen Niveau tätig sein. Die sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen verhindern dies jedoch.

Während manche Erzieherinnen vollends damit beschäftigt sind, allen Kindern wenigstens einen grundlegenden Wortschatz zu vermitteln, bieten andere den Mädchen und Jungen ein tolles Vorschulprogramm.

Leider findet auch ein trägerunabhängiger Austausch der Einrichtungsleitungen bei diesem Betreuungswettbewerb nur selten statt.

Seit Jahren sind Beckums Eltern Grenzen gesetzt beim Belegen eines Platzes für ihr Kind in der Kita ihrer Wahl. Abhängig davon, wie gut sie zu den Aufnahmekriterien der jeweiligen Kindertageseinrichtung passen. Auch sind sie nicht frei in der Buchung der Betreuungszeiten. Unter Umständen haben Erziehungsberechtigte sogar Arbeitgebernachweise vorzulegen. Beides führt zu den oben genannten höchst unterschiedlichen Rahmenbedingungen.

Um Abhilfe und damit Chancengleichheit in der Wahl des Kitaplatzes zu schaffen, müssten frühzeitig neue Einrichtungen oder Erweiterungen bedarfsgerecht geplant werden.

Doch seit Jahren werden stattdessen Zusatzgruppen in den Kitas geschaffen, um dem Betreuungsauftrag „gerecht“ zu werden. Der Kindergarten darf nicht länger als Verwahranstalt betrachtet werden, sondern als Ort frühkindlicher Bildung. Einrichtungen dürfen sich nicht in einem qualitativen Konkurrenzkampf befinden, sondern für Eltern vergleichbar sein!

Nur mit denselben Standards kann dies sichergestellt werden, können Kinder unabhängig vom elterlichen Geldbeutel gut auf die vor ihnen liegende Schulzeit vorbereitet werden.

Dazu gehört zudem, dass mehr Personalstunden ermöglicht werden. Damit Eltern, bei Bedarf, die Möglichkeit erhalten, ein Betreuungsangebot auch außerhalb ihrer Arbeitszeiten buchen zu können.

Das werden wir Sozialdemokraten ändern!

In der Schule geht die Schere der Chancenungleichheit ebenfalls stetig weiter auseinander. Hier treffen oft viel zu viele Kinder mit unterschiedlichsten Fähigkeiten aufeinander. Trotz großer Klassen steht überwiegend nur eine Lehrkraft allein vor der Aufgabe die Schüler zu fördern und fordern. In den großen, stark heterogenen Gruppen auf individuelle Fähigkeiten einzugehen, bleibt eine große meist nicht leistbare Herausforderung.  Wir Beckumer Sozialdemokraten werden nicht nachlassen, unsere Landtagsabgeordneten in die Pflicht zu nehmen, damit sie dafür Sorge zu tragen, dass unsere Kinder künftig in kleinen Klassen lernen dürfen!  Die modernere Ausstattung von Klassenräumen werden wir zudem vorantreiben.

Wer in letzter Zeit mehrere Beckumer Schulen von innen gesehen hat, dem wird schnell klar: Kinder stehen auf der Prioritätenliste der Politik nicht an erster Stelle. Grundschulen werden zusammengelegt und Masse statt Klasse gefördert. Das ist kontraproduktiv.

Wir Sozialdemokraten fordern vehement, die Ressourcen zu nutzen, die vorhanden sind. Kleine Lehranstalten sind die besseren Lernorte für unsere Kleinsten. Denn nur kleine Klassen ermöglichen Lehrern wirklich, ihre Schüler individuell zu fördern und zu fordern.

Um zur Wohlfühlschule zu werden, bedarf es auch moderner, sauberer Sanitärbereiche.  Die werden allerdings seit Jahren auf dem Stadtgebiet vernachlässigt.  Erst der Druck von Schülern und Eltern hat manchmal die Sanierung der Sanitärbereiche zur Folge. Obwohl es Aufgabe der Kommune ist, gute hygienische Bedingungen zu schaffen.

Das wird mit uns Sozialdemokraten anders.

Seit Jahren wird das Thema Digitalisierung verschlafen. Sowohl in unseren Schulen, als auch für private Haushalte.

Gerade die Zeit der Corona-Pandemie zeigt die Bedeutung der Digitalisierung für ein chancengleiches Lernen und Arbeiten auf.  Unsere Stadt ist noch weit davon entfernt, die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu bieten.

Das Fernlernen scheitert am Internetzugang, an fehlenden Endgeräten, an Druckern oder an den finanziellen Mitteln, um Unmengen an Papier mit Lehrstoff zu bedrucken. Mit uns wird „homeschooling“ künftig funktionieren. Wir Sozialdemokraten werden Geld dafür in die Hand nehmen, damit auch Kinder aus bildungsfernen Familien und geringem Einkommen, die Chance erhalten, unter besten Bedingungen zu lernen.

Wir fordern also: ausreichend Kitaplätze und somit freie Wahl des Kitaplatzes, flexible Betreuungszeiten, gerechte Elternbeiträge, unabhängige Buchung vom Betreuungsumfang, Schulen mit kurzen Wegen für kurze Beine, kleine Schulen für die Kleinsten, kleine Klassen, mehr Unterstützung durch Schulsozialarbeit an den Schulen, Schulen zum Wohlfühlen, Digitalisierung der Schulen und der Haushalte, Versorgung der Schüler und Schülerinnen mit Endgeräten, qualitative Vergleichbarkeit der Bildungseinrichtungen, eine Elternvertretung auf Stadtebene: damit Bildung – unabhängig vom Gelbeutel – chancengleich ist!