Fraktion vor Ort in Münster: Mehr Fortschritt wagen für klima-, generationen- und mietergerechtes Bauen und Wohnen

Wohnen ist keine Ware, sondern ein Grundrecht. Und ein Grundrecht sollte nicht einfach vom Markt geregelt werden. Für mich täglicher Ansporn meiner Arbeit und gestern auch Thema in Münster, bei der „Fraktion vor Ort“, zu der Svenja Schulze mich als Referenten eingeladen hatte – Danke dafür!

Im Gespräch mit (vl.) Sebastian Albers (Wohn- und Stadtbau Münster), Noma Hajar (Mieter:innen-Schutzverein Münster) und Ministerin Svenja Schulze

Für immer mehr Menschen liegen die Mietkosten oberhalb der „Überlastungsgrenze“. Das bedeutet, dass sie mehr als 30% ihres Einkommens für ihre Miete aufwenden müssen – nicht zumutbar.

Während Boden- und Mietpreise immer weiter explodieren, konnte der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor in den vergangenen 30 Jahren fast halbiert werden. Das gleiche Ziel haben wir uns mit dem Koalitionsvertrag jetzt für 2030, also innerhalb von 8 Jahren gesetzt. Bis 2045 wollen wir den Ausstoß durch Gebäude auf 0 senken – das ist eine Reduzierung um 210 Millionen Tonnen in einem Zeitraum von 55 Jahren.

Die Herausforderung unserer Zeit ist es nun, ÖKOLOGISCH und SOZIAL im Bereich Wohnen zu verknüpfen. Wir brauchen also energieeffiziente, klimaschonende Gebäude durch entsprechenden Neubau und umweltfreundliche Sanierungen, die gleichzeitig für Mieterinnen und Mieter bezahlbar bleiben und werden!

Um der Wohnraumknappheit schnell entgegenzuwirken, muss Digitalisierung endlich auch im Bausektor ankommen – zur Beschleunigung der Prozesse schon bei Anträgen und Genehmigungen.

Serielles, modulares Bauen und attraktive Quartierslösungen wollen wir nachhaltig stärken und vermehrt angehen – denn auch unnötige Flächenversiegelung schadet dem Klima. Das Feld ist aber noch viel weiter und greift in so viele andere Bereiche hinein:

Ansprechendere Tarife und Ausbildungsbedingungen gegen den Fachkräftemangel im Bausektor, besserer ÖPNV gegen Verdrängung und für die Attraktivitätssteigerung von Wohnraum außerhalb der Ballungsräume.

Anreize zur energetischen Sanierung für Eigentümerinnen und Eigentümer durch eine stufenweise Umverteilung der CO2-Abgabge. Einfach gesagt: Wird die Heizung nicht modernisiert, zahlt die Abgabe allein der Vermieter.

Ökonomisch, ökologisch, sozial: Das sind die Zielvorstellungen der modernen Bau- und Wohnungspolitik, und zwar für alle: Mieterinnen und Mieter, unser Klima und die Bauindustrie. Dafür wollen wir in der Ampel „mehr Fortschritt wagen“. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, aber auch ganz viele Impulse gegeben für das, was noch zu tun ist – vielen Dank!