Das wissen auch Bernhard Daldrup, Bundestagsabgeordneter für den Kreis Warendorf, und die Beckumer Ratsmitglieder Felix Brinkmann und Peter Tripmaker, selbst Fraktionsvorsitzender der SPD. Sie nutzten den Austausch, um der neuen Geschäftsführerin und ihren beiden Stellvertreterinnen die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit anzubieten, denn: „Die Angebote im Mütterzentrum sind für unsere Region Gold wert und absolut unverzichtbar“.
Integration im Mütterzentrum: Erfolgsgeschichten als Mutmacher
Damit gemeint sind nicht nur die Angebote für Mütter, Kinder und Familien allgemein, sondern ganz besonders auch die Integrationsarbeit. Mit betreuten Wohngruppen, Sprachkursen und Hilfsangeboten ist das Mütterzentrum hier breit aufgestellt. Für Sonja Kienzle ist dabei besonders wichtig: „Wir müssen mehr über gelungene Integration sprechen, um Vorurteile aus dem Weg zu räumen und um den Ankömmlingen sowie der Gesellschaft mehr Mut zu machen.“ Besonders viele Erfolgsgeschichten gibt es im Bereich der Ausbildungsvermittlung, denn gerade das Handwerk ist durch den Fachkräftemangel heute auf zugewanderte Azubis angewiesen. Für die jungen Geflüchteten werden die Mitarbeitenden aus der Jugendhilfe oft zur zweiten Familie, auch nach dem offiziellen Hilfsprogramm bleibt der Kontakt bestehen. Gemeinsam ist man auch froh, dass die finanzielle Unterstützung für das Mütterzentrum als Mehrgenerationenhaus bis 2028 fortgesetzt werde.
Offener Ganztag: Keine Lücken entstehen lassen
Ein drängendes Thema ist und bleibt der Rechtsanspruch auf offenen Ganztag für jedes ab 2026 eingeschulte Kind. Auch im Mütterzentrum laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: „Aktuell haben wir 17 dual Studierende, um künftig dem erhöhten Bedarf multiprofessioneller Teams in Lehre und Betreuung gerecht zu werden“, berichtet Sonja Kienzle. Was nach wie vor fehlt, sind gesetzliche Grundlagen und Qualitätsstandards zur Umsetzung. Hier geht der Appell in Richtung Landespolitik.
Bernhard Daldrup, Mitglied im Finanzausschuss, erläutert: „Der Bund hat den Ländern finanzielle Unterstützung und Fördergelder von zunächst 3,5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt, um den Ganztag auszubauen. Auch zur Bewältigung der Pandemiefolgen hat der Bund mit dem „Aufholpaket“ für Kinder und Jugendliche zwei Milliarden zur Verfügung gestellt. Sonja Kienzle bestätigte, dass diese Mittel notwendig und tatsächlich bedarfsgerecht eingesetzt worden seien.
Als kommunalpolitischer Sprecher verweist er aber auch auf die Verantwortung der Länder, in deren Aufgabenbereich die Bildungspolitik fällt, eigene Mittel bereitzustellen und die Förderung des Bundes umzusetzen. „Damit dürfen die Kommunen nicht allein gelassen werden!
Dafür gibt es Zustimmung von allen Beteiligten, so auch vom Vorsitzenden des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Beckum, Felix Brinkmann, der abschließend feststellt: „Das Bildungs- und Betreuungssystem der Zukunft muss an die Kinder angepasst werden, nicht umgekehrt. Und finanzielle Mittel können dafür gar nicht genug bereitgestellt werden.“ Auch Peter Tripmaker erklärte für die SPD-Ratsfraktion seine Unterstützung für das Mütterzentrum. „Die Stadt Beckum weiß um die wichtige Arbeit, die hier geleistet wird.