SPD-Fraktion unterstützt Strompreisdeckel für heimische Industrie.

Während eines Besuchs der Volkswagen-Zentrale sprach sich SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil kürzlich für die rasche Umsetzung eines Industriestrompreises aus. Klingbeil sieht so eine Chance, möglichst unbeschadet die Phase der energiepolitischen Umbrüche zu überstehen.

„Als SPD-Fraktion einer von der Industrie geprägten Stadt unterstützen wir die Einführung eines separaten und vergünstigten Tarifs für industriell genutzten Strom ausdrücklich“, teilt Fraktionsvorsitzender Felix Markmeier-Agnesens die Haltung seiner Fraktion zum Vorstoß Klingbeils mit.  Die teils extremen Steigerungen der Energiekosten seit Beginn des Ukraine-Krieges würden für manche Firmen bereits jetzt zu einer existenziellen Belastung, so Markmeier-Agnesens. Wirtschaftsverbände würden die Entwicklung zudem als wachsende Gefahr für die Standorte Deutschland und Europa sehen. Es sei somit zwingend notwendig, die Energiekosten auch der Beckumer Unternehmen vorübergehend zu senken. „Wir sind stolz auf unsere Industriestadt, die Generationen von Familien ernährt und schon ernährt hat. Als Sozialdemokraten ist es unsere Pflicht,  in Zeiten der Energiekrise um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen.

Ein Industriestrom­preis muss zügig eingeführt werden, um zu gewährleisten, dass  unsere Industrie in Beckum und Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt und ein klimaneutraler Umbau unserer Wirtschaft gelingt“, so die SPD-Fraktion weiter. Bezahlbare Energie sei auch für die Wirtschaft in Beckum ein bedeutender Standort­vorteil. Denn Unternehmen würden dort investieren, wo Energie günstig, sicher und verfügbar sei. „Wir brauchen ebenso weiter einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien und Stromtrassen“, so Markmeier-Agnesens, „um den Strompreis auf Dauer für alle bezahlbar zu machen.“

Die SPD hat eine „Enge Verbindung“ zu den Industriebetrieben vor Ort.

Ralf Högemann, Betriebsratsvorsitzender der Etex Exteriors GmbH, am Standort in Neubeckum, warne davor, dass Deutschlands energieintensive Industrie im globalen Wettbewerb das Nachsehen haben könnte. Mit Blick auf die hohen Subventionen etwa in den USA, bestehe die Gefahr, dass als Folge milliardenschwere Investitionen in Länder außerhalb Europas und Deutschlands verlagert werden könnten, stimmt Högemann mit Kevin Kühnert überein. Da die SPD zum einen eine aktive Industriepolitik verfolge, damit Deutschland eines der führenden Industrieländer bleibe, zum anderen aber auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 vor Augen habe, sei Klingbeils Forderung vehement zu unterstützen, stellt Felix Markmeier-Agnesens abschließend fest.